Ja, die Politik drängt mittlerweile mit Macht selbst in solche eigentlich unpolitischen Lebensbereiche wie die Harley-Community. Unpolitisch zu leben gelingt heutzutage nicht mehr, wie man selbst an früher so völlig unpolitischen Plattformen wie Linkedin seit einiger Zeit verfolgen kann. Irgendwann haben wir Verhältnisse wie in den 20ern, wo Linksliberale demonstrativ Audi oder BMW fuhren, eine AEG-Einbauküche hatten, nach Binz in Urlaub fuhren und Fans von FC Bayern-München waren, während die Rechten diese Marken bzw. Institutionen umgekehrt wegen jüdischer Eigentümerstruktur und Management ablehnten und demonstrativ Mercedes fuhren, eine Siemens-Einbauküche hatten, nach Sellin in Urlaub fuhren und Fans von 1860 München waren.Das Produkt, der Urlaubsort, der Fußballverein wurde endgültig zum politischen Statement, dem sich so niemand mehr entziehen konnte. In Leipzig ist das bezüglich Fußball mit den zwei politisierten Vereinen bereits wieder Realität. Und auch Harley fahren woke Linksgrüne wohl eher nicht.
Die Indian-FTR-Baureihe ist übrigens deswegen nicht betroffen, weil die Maschinen für die EU in einem Werk in Polen hergestellt werden. Mit „über oder unter 500 ccm“ hat das nix zu tun. Dumm nur, dass Indian erklärtermaßen in die Weiterentwicklung dieser Baureihe wegen Erfolglosigkeit am Markt nicht mehr investieren will und diese somit auslaufen lassen will. Vielleicht verlegen sie ja die Cruiser- und Tourer-Baureihe für Europa in dieses Werk.
Meine Prognose angesichts von all dem:
Nur die ganz großen Freundlichen mit vielen Niederlassungen wie Factory oder House of Flames werden bei anhaltend extremen Zöllen überleben, weil sie sich noch mehr als bisher schon auf den durch die künstliche Verknappung wegen der damit steigenden Gebrauchtpreise immer lukrativereren Gebrauchtmarkt (mit Bildung eines großen gemeinsamen Gebrauchtmaschinenpools für alle ihre Verkaufsstätten) fokussieren werden und Neumaschinen quasi nur noch als Beifang zur Beibehaltung der „Werkslizenz“ an den solventen Mann bringen werden, dem sie räumlich nahe genug sind, weil sie sich Niederlassungen in Grosstädten mit hohen Pachten leisten können, die sich kleine Freundliche mit nur einem Betrieb nicht leisten können. Diese werden daher, wenn die Zölle länger Bestand haben, alle aus der Fläche verschwinden, wie oben schon gesagt. Die bittere Ironie an der Geschichte ist, dass „Premium- Zeitz“ dann in der EU unfreiwillig eine Vertriebsstruktur wie Ferrari hat , die z.B. in Frankfurt einen großen Laden vor Ort haben. Eine EMEA-Werksvertretung in Frankfurt wird dann obsolet, denn für die geringen Stückzahlen reicht dann ein EU-Importeur, der auch Erdnussbutter, Pickups und amerikanischen Whiskey importiert.
Wer dann an seinem M8 oder TC ein digitales oder auch nur elektronisches Problem hat, wird vom platten Land in die wenigen Grosstädte mit solventer Einwohnerschicht pilgern müssen oder angesichts der aufgrund der Konzentration zu erwartenden Mondpreise für Ersatzteile dieser Art gleich seinen Hobel an einem solchen Überlebenden Freundlichen zum Ausschlachten verkaufen müssen, was einerseits angesichts des stark anziehenden Gebrauchtpreisniveaus einmalig auch für eine solche nicht mehr betriebsfähige Maschine ein schönes Sümmchen bringen wird, angesichts der immer weiter fortschreitenden Verknappung und damit demgegenüber noch mehr enteilender Preise für komplette fahrfähige Maschinen aber i.d.R. eher einen endgültigen Abschied vom Harleyfahren bedeuten dürfte.
Im Endergebnis werden wir auf eine Marktsituation wie zuletzt in den Siebzigern zurückfallen, wo nur Showstars wie Johnny Halliday, solvente Zuhälter, erfolgreiche Drogenhändler und wenige Reiche mit Americana-Faible oder Schauspieler, die nicht mit Geld umgehen können, M8 oder TC‘s fahren werden, die wenn im Fall von M8 neu oder zumeist gebraucht überhaupt nur noch in „A-Städten“ wie Hamburg, Frankfurt, Berlin oder München feilgeboten werden können, denn der
enttäuschende Sound ab €5+ wird sein übriges zur Verknappung und Ausdünnung der Freundlichen beitragen.
Die EVO-Szene wird sich mit den auch immer weniger werdenden Freien zwar über Wasser halten können, weil für die wegen „ohne digitale Bauteile“ praktisch alle Ersatzteile noch vom Aftermarket erhältlich sind (bis auf die wenigen Einspritz-EVOs). Trotzdem werden auch die Freien stark ausgedünnt werden, weil denen, je länger die Zollsache dauert, das ganze TC- und frühe M8-Geschäft wegbrechen wird, weil sie denen bei Elektronik-Problemen nicht helfen können, und damit zwangsläufig auch das lukrative Customizinggeschäft vor allem mit einschlägigen digitalen Bauteilen. Nur der EVO-Markt alleine wird bei weitem nicht soviele Freie wie gegenwärtig am Markt ernähren können. Also auch hier wird sich eine Konzentration im Speckgürtel der wenigen A-Städte herausbilden.
In der Summe braut sich da für fast alle Harley-Interessierten
der perfekte Sturm zusammen.
Sollte die Zollsache sich über die ganzen 4 Trumpjahre oder darüber hinaus verstetigen, wofür einiges spricht, weil die Demokraten auf längere Sicht keinen mehrheitsfähigen Kandidaten mehr vorweisen können (gerade auch in USA haben die Leute in der Masse endgültig die Nase gestrichen voll von woken Belehrungen und davon abgeleiteten Quoten bei Hochschulzulassungen, Einstellungen und Auftragsvergaben und interessieren sich für Außenpolitik nur, wenn das ihre ohnehin schon überhöhte Staatsverschuldung und damit ihre Kreditzinsen noch zusätzlich steigert), steuert die Harley-Community in der EU und auch den den EU-Regulierungen assoziierten Nationen wie Schweiz oder Norwegen, wie oben bereits gesagt, auf russische Verhältnisse zu.
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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)
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